Dies ist kein Mittelfinger! Die politische Kultur des Fake

Donnerstag, 28. September, 20 Uhr

text&beat@orange peel

Dies ist kein Mittelfinger! Die politische Kultur des Fake

Wer hat den Deutschen nicht schon alles den Mittelfinger gezeigt: Stefan Effenberg, Peer Steinbrück, Sigmar Gabriel, Yanis Varoufakis. Moment, Varoufakis? Hat er, oder hat er nicht?
Seit dem „Varoufake“ interessiert sich zum Glück niemand mehr ernsthaft dafür, ob Varoufakis den Mittelfinger zeigte. Dafür ist der Begriff des Fakes inzwischen omnipräsent: Alle reden von Fake-News, dem Fake des Fakes, von Fake-Profilen und Fake-Identitäten. Auch rechte und populistische Bewegungen haben den Begriff für sich entdeckt und ihn zum politischen Kampfbegriff gemacht.
Für uns ein Grund, sich der politischen Kultur des Fake zuzuwenden. Es gibt genug Fragen, über die zu diskutieren wäre:
Ist es eigentlich paradox, dass sich Populist_innen – während sie gegen „Fake-News“ und die „Lügenpresse“ hetzen – selbst permanent auf zweifelhafte Quellen beziehen?
Ist das Konzept des „Fakes“ per se kritisch? Wenn ja: Wogegen richtet sich die Kritik? Und wie kämpft man gegen populistische (sind das eigentlich immer rechte?) Fake-News? Mit dem Fake? Oder muss am Ende der Begriff der Wahrheit rehabilitiert werden?

Diese und weitere Fragen möchten wir mit Martin Doll diskutieren. Martin Doll ist Juniorprofessor für Medienkulturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Autor des Buches „Fälschung und Fake. Zur diskurskritischen Dimension des Täuschens.“

Eintritt: 6.- / 4.- // Veranstaltungsort: Orange Peel, Kaiserstraße 39, 60329 Frankfurt am Main

text&beat wird gefördert vom Kulturamt Frankfurt am Main. Präsentiert von ByteFM.

text&beat sind: Jesko Bender, Carolin Callies, Silke Hartmann, Malte Kleinjung, Michael Müller, Kai Staudacher, Klaus Walter